Litauische Volkslieder – Sutartinės | |
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Ausgabedatum: | 10. Juli 2019 |
Auflage: | 500.000 (5.000 / – ) |
Katalognummer: | LT-19 G1 |
Gestalter: | Liudas Parulskis |
Randschrift: | |
Seltenheit: |
Bildnachweis: © Lietuvos Bankas
Beschreibung der Münze
Stilisierte Komposition, in der sich mittig drei singende Frauen befinden, deren langen Haare sich in feinen Linien zum Bildrand hin winden. Darin sind traditionelle litauische Ornamente enthalten. Oberhalb ist der Name des Ausgabestaates „LIETUVA“ sowie die Initialen des Münzgestalters Liudas Parulskis, rechterhand das Ausgabejahr „2019“ und unterhalb davon der litauische Wappenreiter Vytis und das Münzzeichen der litauischen Prägestätte abgebildet. Linkerhand ist das Ausgabethema „SUTARTINĖS“ zwischen zwei Vögeln zu sehen.
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Weitere Informationen zum Motiv
Im Norden und Osten Litauens haben die litauischen Volkslieder Sutartines eine lange Tradition. Besonders nördlich von Vilnius und östlich von Panevezys wurden die Volkslieder in den ländlichen Gegenden von einer Generation zur anderen weitergegeben. Die Geschichte der mehrstimmigen Volksweisen, die dazugehörigen Tanzschritte und die Begleitung auf den alten litauischen Instrumenten reicht soweit zurück, dass es über ihre Entstehung keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt. Die Besonderheit der Sutartines liegt darin, dass die einzelnen Stimmen unabhängig von einander in Melodie, Rhythmus und Text sind.
Die Sutartines gelten als besonders ausdrucksstark und durch ihren unverwechselbaren Charakter leicht erkennbar. Im Jahr 2010 wurden die Sutartines von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit gelistet. Meist erklingen zwei Stimmen gleichzeitig bei den Sutartines. Dabei übernimmt die Erststimme den Text, während die Zweitstimme einen rhythmischen Refrain übernimmt. Die Melodien bestehen aus einem 2/4-Takt, der vorwiegend aus Viertel- und Achtelnoten besteht. An sich sind die Melodien schlicht und der Tonumfang eher gering. Da der Aufbau der Sutartines sehr vielfältig sein kann, ist eine Typisierung schwierig. In der Tradition wird unter den Dvejines (zweistimmigen Sutartines), den Trejines (dreistimmige Sutartines) und den Keturines (vierstimmigen Sutartines) unterschieden. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Tradition der Sutartines kaum noch gepflegt und war so gut wie vergessen. Doch in der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich ein neues Interesse an den alten litauischen Volksliedern. So wurden sie plötzlich Bestandteil moderner Kompositionen, werden aber auch vermehrt auf litauischen Folklore-Festivals zum Besten gegeben, sodass die Sutartines eine neue Popularität erreichen konnten.
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